Optimale Balance fehlt, Ärmelpunkte fehlen entweder komplett, oder sind falsch eingezeichnet, beim Einnähen hast du keinerlei Orientierung, du schwimmst.
Diese simple kastenförmige Schnittzeichnung mit ungünstiger Optik und Passform wird manchmal auch fälschlich Kimono-Ärmel genannt, hat aber nichts damit zu tun. Ausgangsmaterial war hier kein Grundschnitt, sondern ein Modellschnitt mit aufgelockertem Armloch, mit der Folge, dass unter dem Arm der BH sichtbar ist (Armloch viel zu groß). Wenn du für die Modellentwicklung überschnittene Schulter einen fachmännischen Grundschnitt verwendest, vermeidest du den im Bild links deutlich hervortretenden Sackcharakter, der jede ansehnliche in eine unförmige Figur verwandelt. Für das Schnittzeichnen und die Produktion von nützlichen Tutorials ist es essenziell, den Unterschied zwischen Grundschnitt und Modellschnitt zu kennen.
Hier wurde unfachmännisch versucht, diesen Fehler des sichtbaren BHs zu verhindern, mit der Folge einer schlechten Passform, die Seitennaht zieht, der Ärmelsaum ist für einen Modellschnitt mit überschnittener Schulter viel zu eng, unbequemes Kleidungsstück. Der Ärmelsaum VT hat in etwa die gleiche Länge wie der Ärmelsaum RT, der erheblich länger sein müßte.
Hier wurde das Armloch weder vertieft noch verbreitert, also ist die Bluse zu eng, spannt über dem Busen und ist unbequem.
Der Ärmelsaum VT hat in etwa die gleiche Länge wie der Ärmelsaum RT, der erheblich länger sein müßte.
Es gibt Kleider, in denen du dich wohl fühlst, und Kleider, die dich runter ziehen. Dieses Wohlgefühl wird erricht durch Farbe, uni, Streifen, Karo oder Muster, Form, Schnittführung, Material sowie Details wie Ausschnitt, Ärmelform etc.
Trapezkleider, Tunikakleider, A-Linien-Kleider werden gerne von Frauen mit großer Oberweite getragen, da diese Schnittführung für sie optimal ist.
Diese figurschmeichelnde Wirkung ist jedoch nur der Fall, wenn der Schnitt richtig gemacht wird.
Hier zeige ich euch mehrere "phantastische" Vorschläge von Schnittkonstruktion-Laien mit zu viel Stofffülle an der falschen Stelle und zu wenig, wo sie hingehört, mitunter ist die Saumweite am VT viel größer als am RT. Die Seitennaht kann also gar nicht gerade fallen und das Kleid kann nicht schwingen!
Alle diese unschönen Vorschläge vergrößern optisch den Busen, was die Frauen sicher nur selten mögen, außerdem wäre, wenn der Brustabnäher klein ist, die Saumerweiterung bei manchen Vorschlägen minimal. Die Anleitung für die Saumerweiterung ist in Fachbüchern, bspw. Hofenbitzer, auch für Laien verständlich. Ein Blick in ein Fachbuch hilft dir sicher mehr, als diese vielen zeitraubenden Laien-Tutorials auf YouTube. Guido Hofenbitzer ist Gewerbeschulrat am Berufskolleg, an der Berufsschule und an der Meisterschule für Maßschneider/innen an der Kerschensteinerschule Stuttgart, hat also nicht nur ein paar Wochenendkurse in Schnittkonstruktion belegt, wie offensichtlich so manche andere Akteurin.
Die Saumerweiterung wird einfach an der Seitennaht angestellt. Der Stoff fällt nicht gleichmäßig, an der Seitennaht viel zu viel Stoff, in der Mitte, vorne und hinten, fehlt er. Man stelle sich einen Rock vor, der so konstruiert wurde!
Hier ist die Saumerweiterung des Vorderteils erheblich größer, als die des Rückenteils. Die Seitennaht fällt daher nicht gerade. Die Saumerweiterung resultiert größtenteils lediglich aus dem zugelegten Brustabnäher. Was macht eine Frau mit einem Schnitt mit nur kleinem Brustabnäher?
Siehe mein Tutorial: Saumerweiterung Rock und Kleid
Extreme Erweiterung nur am Brustpunkt, der Stoff fällt in der vorderen Mitte nach innen, unter dem Brustpunkt stark nach außen und betont so die Oberweite.
Auch eine wilde Schnittmacher-Phantasie. Durch den Fall des Stoffes wird der Busen optisch noch vergrößert, dabei wird das Trapezkleid oft gewählt, um eine große Oberweite optisch kleiner wirken zu lassen!
Extreme Erweiterung fast nur am BrP und dadurch extrem ungünstiger Fall des Stoffes.
Normale Erweiterung und normaler Fall des Stoffes.
Ärmelpunkte fehlen entweder komplett, oder sind falsch eingezeichnet, beim Einnähen hast du keinerlei Orientierung, du schwimmst. In allen Videos, die ich gesehen habe, war das Verhältnis Vorderärmelbreite zu Hinterärmelbreite 1:1. Egal wie mehr oder weniger kunstvoll deine Lehrerin die Kurven eingezeichnet hat, diese Ärmel passen nie.
Das Armloch wird nur vertieft, die Verbreiterung wird "vergessen" mit allen negativen Folgen für Passform und Fall.
Das Armloch wird nur verbreitert, die Vertiefung wird "vergessen" mit allen negativen Folgen für Passform und Fall.
Der Schnitt wird waagerecht durchschnitten und damit auch das Halsloch "erweitert" mit allen negativen Folgen für Passform und Fall.
Der Ärmelschnitt wird waagrecht und senkrecht durchschnitten mit allen negativen Folgen für Passform und Fall.